GAMIFIZIERTE TRAININGSSYSTEME

Der künstliche Darmausgang

Der künstliche Darmausgang

Für eine unbeschwerte Zeit danach

Ein künstlicher Darmausgang führt dazu, dass der Verdauungsbrei und die Verdauungsgase nicht mehr im Enddarm gesammelt und über den Anus ausgeschieden werden. Der Anus ist vorübergehend ohne Funktion. Je länger ein künstlicher Darmausgang getragen wird, desto mehr bildet sich dieser ringförmige Beckenbodenmuskel zurück und selbst die bewusste Ansteuerung wird immer schwieriger

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In Deutschland leben ca. 100.000 bis 150.000 Menschen mit einem künstlichen Darmausgang.

Wird ein künstlicher Darmausgang zurückverlagert ohne, dass der Beckenboden in der Zwischenzeit trainiert wurde, ist die Wahrscheinlichkeit einer Stuhlinkontinenz hoch. Auch jetzt ist es noch möglich, den Beckenboden zu trainieren, wofür jedoch viel Zeit und Geduld einzuplanen sind.

Medizinische Gründe für die Anlage eines künstlichen Darmausgangs

  • Gutartige und bösartige Tumore (mehr als 70%)
  • Chronische Darmerkrankungen, z.B. Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn
  • Frühkindliche Fehlbildungen
  • Unfälle und Verletzungen

Ratsamer ist es, die sogenannte Passagerzeit – also die Zeit zwischen Anlage und Rückverlagerung des künstlichen Darmausgangs – für ein regelmäßiges und effektives Training zu nutzen und damit der drohenden Stuhl– und Windinkontinenz rechtzeitig entgegenzuwirken.

 

Inkomplette Querschnittslähmung

Inkomplette Querschnittslähmung

Mehr Kontrolle auch durch Beckenbodentraining

Die inkomplette Querschnittssymptomatik kennt unterschiedlichste Ursachen. Beginnend mit Fehlbildungen im Mutterleib über Sportverletzungen der Wirbelsäule, Multiple Sklerose, Bandscheibenvorfälle, Tumore, etc.

Die Nerven des Rückenmarks geben bei einer inkompletten Querschnittssymptomatik nicht alle Informationen zwischen Gehirn und Peripherie zuverlässig weiter. Probleme können links und rechts unterschiedlich in Erscheinung treten und kein Fall ist wie der andere. Doch die Beckenbodenmuskulatur ist immer mitbetroffen.

Training ist elementar wichtig und für das Erlangen der Gehfähigkeit werden viel Trainingszeit und Hilfsmittel investiert. Hilfestellungen, die direkt unter der Gürtellinie ansetzen, werden häufig nur stiefmütterlich angeboten und müssen von Betroffenen aktiv eingefordert werden. Die Behandlung der Inkontinenz, die ebenfalls aus Training und Hilfsmittelversorgung besteht, fördert die Lebensqualität jedoch über alle Maße.