Für eine unbeschwerte Zeit danach
Der vorübergehend künstlich angelegte Darmausgang macht den Anus arbeitslos. Denn weder Stuhlgang noch Gase werden in dieser neuen Situation durch den Beckenboden abgeleitet. Arbeitslose Muskeln werden abgebaut sie atrophieren. Je länger solch eine Situation gegeben ist, desto schwieriger und zeitaufwendiger wird es, die Muskulatur wieder zu verlässlicher Funktion aufzutrainieren.
Der Zusammenhang zwischen ausbleibender Nutzung und dem Abbau von Muskulatur ist Betroffenen klar. Dennoch ist es besonders schwer sich in der Passagerzeit – also während ein künstlicher Darmausgang angelegt ist – zum täglichen Beckenbodentraining zu motivieren, da die Beckenbodenschwäch keine Auswirkungen zeigt. Ist der künstliche Darmausgang erst zurück verlagert, ist der Betroffene häufig überrascht, wie schwierig es ist, die Stuhlinkontinenz zumindest zu kaschieren und die Trainingsintensität und -qualität auf ein wirksames Maß zu steigern.
Synonyme für einen künstlichen Darmausgang
- Enterostoma meist abgekürzt zu Stoma
- Seitenausgang
- Anus praeter
Je nach Darmabschnitt
- Ileostoma: am Dünndarm
- Colostoma: am Dickdarm
- Transversostoma: am queren Teil des Dickdarms
Je nach geplanter Tragezeit
- passager/temporär: zeitlich begrenzt
- dauerhaft/permanent: für immer
Je nach Anzahl der Öffnungen
- Endständig: eine Öffnung
- Doppelläufig: zwei Öffnungen
