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Schwangerschaft & Geburt

Schwangerschaft & Geburt

Was der weibliche Beckenboden jetzt meistert

Rund um die Geburt ist der Beckenboden ganz besonders strapaziert. Tagtäglich nimmt das zu tragende und abzufedernde Gewicht zu. Kurz vor der Geburt ergibt sich ein durchschnittliches Gesamtgewicht von 7,5 kg, das der betroffenen Frau am Ende der Schwangerschaft zusätzlich auf dem Beckenboden lastet. Insbesondere bei schlanken Frauen, kann die zusätzliche Belastung jedoch auch 10,0 kg und mehr betragen. Hormone, wie z.B. Relaxin, haben zu dieser Zeit schon längst damit begonnen, die ansonsten zusätzlich Halt bietenden Bänder, für den Geburtsvorgang, zu lockern.

Zusätzliches Bauch-Gewicht am Ende der Schwangerschaft

Reifer Embryo:         3,5 kg
Gebärmutter:            1,3 kg
Mutterkuchen:          0,7 kg
Fruchtwasser:           1,0 kg
Zusätzliches Blut:      1,0 kg
Insgesamt:               7,5 kg

Erkannte Geburtsverletzungen

Nach vaginalen Entbindungen in Abhängigkeit der Parität:

Erstgebärende: ca. 75%
Zweitgebärende: ca. 55%
Dritt- und Mehrgebärende: ca. 35%

Während der Geburt werden das Bindegewebe und die Muskeln des Beckenbodens stark überdehnt. Einzelne Strukturen auf das 10fache ihrer normalen Länge. Sie reißen sicht- und unsichtbar ein oder müssen bei ungefähr jeder 10ten Entbindung geschnitten werden. Mit jedem ausgetragenen Kind und jeder natürlichen Geburt mehren sich die später vernarbenden Schäden am Beckenboden. In welchen Situationen und Lebensphasen sich diese Schäden auswirken und durch Training kompensiert werden können, ist individuell sehr unterschiedlich.

Die Wechseljahre

Die Wechseljahre

Der Start in einen neue Zeit

Die Wechseljahre sind für jede Frau geprägt von den Symptomen des natürlichen Rückgangs des Hormons Östrogen.

Geburten, Leistungssport, Übergewicht, etc. haben der Stabilität des Beckenbodens über viele Jahre zugesetzt. Die jetzt einsetzenden Veränderungen des Bindegewebes fordern, um die zweite Lebenshälfte aktiv stabil und dicht zu beginnen, mehr muskuläre Stabilität denn je. Gynäkologinnen und Gyäkologen sind gefragt, ihren Patientinnen zu allen Themen und Symptomen dieses unweigerlichen Veränderungsprozesses beizustehen.

Symptome des Östrogenmangels

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen und chronische Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Trockene Schleimhäute
  • Schwächung des Bindegewebes
  • Inkontinenz

Strukturformel des Hormons Östrogen

Tennis, Gewichtheben & Co. als Hochleistungssport

Tennis, Gewichtheben & Co. als Hochleistungssport

Beckenbodentraining im Hochleistungssport

Hochleistungssport ist häufig der Grund, warum sehr junge Frauen bereits vor einer ersten Schwangerschaft Probleme mit ihrem Beckenboden bekommen. Intensive Kraftentfaltung der Bauchmuskulatur, eventuell kombiniert mit Druck-, Beschleunigungs- und Bremskräften, können von der Beckenbodenmuskulatur anfänglich während des Sports und später auch im Alltag nicht mehr abgefangen werden.

In vielen Sportarten wird zudem der Körperfettanteil möglichst weit reduziert. Dadurch werden die Fettpolster am Beckenboden, die die Beckenbodenmuskulatur stabilisieren, abgebaut.

Auch Hormone spielen eine wichtige Rolle. Östrogene wirken z.B. auf die Harnröhre stabilisierend. Untergewicht führt jedoch zu einem Östrogenmangel, der die Probleme demnach verstärkt.

Eine leider meist lebenslange Odyssee der Inkontinenz wird zum Preis weniger Jahre im Hochleistungssport hingenommen, ohne dass sich entsprechende Aufklärung oder Prävention in den Risikosportarten etabliert hätten.

Strukturformel des Hormons Östrogen

Leistungssportarten mit hohem Risiko Beckenbodenprobleme zu entwickeln

  • Tennis
  • Kraftsport insb. Gewichtheben
  • Geräteturnen
  • Trampolinturnen
  • Kugelstoßen
  • Weitsprung

Leistungssportarten mit mittlerem Risiko Beckenbodenprobleme zu entwickeln

  • Ballsportarten z.B. Basketball, Handball, Volleyball und Fußball
  • Rhythmische Sportgymnastik
  • Ballett
Chronische Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen

Ein starker Beckenboden gegen Rückenschmerzen

Ein gut trainierter Beckenboden kann bei Rückenproblemen helfen. 

Der chronische unspezifische Rückenschmerz ist ein Leiden, das Frauen und Männer gleichermaßen betrifft und ab der Pubertät in allen Altersklassen auftritt. Nach ärztlicher Abklärung, dass keine sichtbare Verengung der Nervenbahnen vorliegt, wird der Schmerz medikamentös betäubt und das Thema schnell an „Rückenschulen“, Physiotherapeutinnen und -therapeuten oder Sport-Studios übergeben. Ziel ist es nun, den „Rücken“ durch Anpassung des Bewegungsverhaltens und Training in einen dauerhaft stabilen Zustand zu versetzen. Im deutschen Sprachgebrauch hat sich die „Rumpfkapsel“ etabliert. Rücken-, Bauch- und Beckenbodenmuskulatur sollen flexibel, dynamisch und dennoch kräftig sein und mit dem Zwerchfell kooperieren. Die Qualität und Quantität des Beckenbodentrainings kann für dauerhaften Erfolg gegen Rückenschmerzen ausschlaggebend sein.

Belastung durch Übergewicht

Belastung durch Übergewicht

Warum der Beckenboden trainiert werden sollte

Übergewicht zeigt sich leider nicht nur auf der Waage, sondern bei vielen gesundheitlichen Problemen, die mit jedem Kilo bzw. jedem Zentimeter Bauchumfang wahrscheinlicher werden.

Je dicker, desto undichter zeigt sich in Studien bereits lange bevor Medizinerinnen und Mediziner von Adipositas sprechen.

Der Hänge-Bauch-Typ ist gegenüber dem Prall-Bauch-Typ klar im Vorteil, da das Gewicht teilweise vor dem Beckenboden hängt. Beim Prall-Bauch-Typ kommen zum Gewicht, das vom Beckenboden getragen werden muss, auch noch Druck dazu, der sich, z.B. beim Anziehen von Socken und Schuhen oder beim Husten, schnell erhöht und sich negativ auswirkt.

Faktoren, die das Risiko eine Inkontinenz zu entwickeln, erhöhen

Body Mass Index um 5 Punkte erhöht: ca. 20% höhere Wahrscheinlichkeit
Körpergewicht um 10 Kilogramm erhöht: ca. 35% höhere Wahrscheinlichkeit
Bauchumfang um 10 Zentimeter erhöht: ca. 20% höhere Wahrscheinlichkeit

Chronischer Husten

Chronischer Husten

Der ständigen Belastung des Beckenbodens entgegenwirken

Chronischer Husten stellt eine riesige Herausforderung an den Beckenboden, denn jeder Hustenstoß entwickelt enorme Kräfte, die leider gegen den Beckenboden arbeiten. Gut untersucht, sind die Inkontinenzprobleme bei Patentinnen mit Mucoviszidose. Doch auch Asthmatikerinnen und Frauen mit Chronisch Obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) leiden darunter.

Insbesondere von COPD sind zunehmend mehr Frauen betroffen. Bei den über 65-Jährigen liegt die Häufigkeit für Frauen bei 11 Prozent, bei Männern bei 12,5 Prozent. Da die Belastungen am Arbeitsplatz für die Lungen beider Geschlechter abnehmen, aber in den letzten Jahrzehnten zunehmend Frauen zur Zigarette gegriffen haben, werden Frauen schon bald häufiger betroffen sein als Männer. Der instabilere und belastetere weibliche Beckenboden führt dazu, dass schon heute viel mehr Frauen mit COPD an Inkontinenz leiden als ihre männlichen Leidensgenossen.

Was ist COPD?

Chronic Obstructive Pulmonary Disease ist der internationale Fachausdruck für die häufigste und stark lebensverkürzende Lungenerkrankung, die Chronisch-Obstruktive Bronchitis.

Früher durch Staub, hauptsächlich am Arbeitsplatz. ausgelöst. Heute eine typische irreversible Rauchererkrankung, die zu langem Siechtum und zum Tod durch Ersticken führt.

Was ist Asthma Bronchiale?

Chronisch und anfallsartig auftretende, entzündliche Erkrankung der Bronchien als Reaktion auf verschiedene Reize, wie Kälte, Pollen oder psychischen Stress. Von Asthma Bronchiale können bereits Säuglinge betroffen sein. Typische asthmatische Beschwerden sind pfeifende Atmung, Husten, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit und Luftnot. Asthma Bronchiale ist bis heute nicht heilbar, jedoch durch den Einsatz moderner Medikamente gut zu kontrollieren.